Vernachlässigung, psychische Misshandlung und psychische Auffälligkeiten: Häufiger Anlass für Verunsicherungen im Kinderschutz

Referent: Prof. Dr. Jörg M. Fegert, ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psycho-therapie Universitätsklinikum Ulm

Kosten: 30,00 €*

Nicht selten wird von Fachkräften argumentiert, dass sexueller Missbrauch oder körperliche Misshandlung in Bezug auf die Gefahrenabschätzung des Kindeswohls eher eindeutig seien, während Vernachlässigung oder psychische Gewalt eher der Kategorie „latente Kindeswohlgefährdung“ zugeordnet werden müssten. Dabei stellt die Einschätzung „latente Kindeswohlgefährdung“ keine fachlich diagnostische Kategorie dar, sondern birgt eher die Herausforderung näher hinzuschauen.

Im ersten Teil der Veranstaltung werden daher die Begrifflichkeiten erläutert und Implikationen für das Handeln der Fachkräfte dargestellt.

Im zweiten Teil wird die Wahrnehmung von Verhaltensänderungen, Verhaltens-auffälligkeiten und emotionale Belastungen besprochen. Es wird unterschieden zwischen Auffälligkeiten und behandlungsbedürftigen Störungen mit Krankheitswert. Mental Health Literacy, also Wissen über psychische Belastungen und Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, ist eine wichtige Voraussetzung für z.B. Lehrerinnen und Lehrer als auch Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe in der Zusammenarbeit mit den heilberuflichen Fachkräften.

Denn die Zusammenarbeit im Netzwerk ist immer nur so gut, wie man sich untereinander verständigen kann und wie man die Zugangsweisen der einzelnen Berufsgruppen versteht.

*(Die Kosten umfassen die Teilnahme an der Online-Fortbildung sowie an den regionalen Netzwerktagungen. Bei Interesse an einer Teilnahme an den regionalen Netzwerktagungen ist eine separate Anmeldung zur gewünschnten Veranstaltung notwendig. Weitere Informationen zu den regionalen Netzwerktagungen erhalten Sie unter "verknüpfte Beteiligungen".)