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In Zeiten des Wandels und der Veränderung ist Kultur ein unverzichtbarer Anker für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie ist besonders in den sächsischen Regionen Quelle regionaler Identität, Kreativität und gemeinsamer Aktivitäten. Der Freistaat verfügt über eine Kunst- und Kulturlandschaft von Weltrang, die sich als Türöffner in der internationalen Zusammenarbeit und Verständigung bewährt.
Die Migrationsbewegung in den vergangenen Jahren hat unser Land vor eine große Integrationsaufgabe gestellt. Eine offene Gesellschaft, die kulturelle Vielfalt schützt, interkulturelle Kompetenzen entwickelt und Migrationsprozesse in einer globalisierten Welt bewältigt und gestaltet, ist auf sozialen Zusammenhalt angewiesen.
Sachsen will allen hier lebenden Menschen gute Heimat sein. Für die weitere Entwicklung des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes Sachsen werden die Potenziale aller Menschen im Freistaat, und damit auch der Zuwanderer und ihrer Kinder gebraucht. Um ein gutes Miteinander zu ermöglichen und die Risse im gesellschaftlichen Gefüge nicht größer werden zu lassen, ist die Bewahrung zentraler Werte sowie Chancengerechtigkeit ohne jede Art von Diskriminierung unabdingbar.
Schwerpunkte:
a) Kultur als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenhalts
b) Förderung von Mädchen und Frauen, insbesondere im ländlichen Raum
c) Spracherwerb und Integration von Migranten
Das Handlungsfeld 8 „Kulturelle Vielfalt, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Chancengerechtigkeit“ soll insbesondere zur Umsetzung folgender globaler Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beitragen:
Leitfragen:
- Die Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft hängt wesentlich von der Vielfalt an Ideen und Einflüssen ab. Die Vielfalt an Kulturen, geschlechtlichen und herkunftsspezifischen Einflüssen muss dabei als Chance und Triebfeder statt als Bedrohung verstanden werden. - Durch aktive Förderung von Räumen und Veranstaltungen zur Begegnung und zum Ideenaustausch können dabei kulturelle “Inseln” aufgelöst werden und wir können unsere Vielfalt gemeinsam feiern. - Sprache steht eine zentrale Rolle zu und die Förderung einer gemeinsamen Sprache kann vom Freistaat, aber auch von der Zivilgesellschaft durch Sprachpatenschaften (Tandems) und Begegnungsmöglichkeiten zum Spracherwerb unterstützt werden. Der Spracherwerb findet nicht nur im Klassenraum statt, sondern vor allem durch den ganz alltäglichen Austausch der Bürgerinnen und Bürger untereinander. Kommunikationsbarrieren können nur durch Geduld und Verständnis überwunden werden. - Vielfalt feiern!
Gesellschaftlicher Zusammenhalt braucht gute politische Bildung – in allen Bildungsbereichen. Dies spiegelt sich bisher in den Schwerpunkten nicht wider. Wie bereits zu Handlungsfeld 5 ausgeführt, bieten sich zudem mit Blick auf die Entwicklung kommunaler Beteiligungsstrategien – gerade für junge Menschen – vielfältige Möglichkeiten zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Chancengerechtigkeit.
Leider fehlt es an konkreten Zielen und Handlungsansätzen. Die Vorschläge entnehmen Sie bitte der Stellungnahme des DGB Bezirk Sachsen.
Informationen sind für alle Beteiligten entsprechend aufbereitet und verfügbar und Partizipationsangebote ermöglichen ein selbstbestimmtes Handeln und Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs. [detaillierte Ausführungen in der Stellungnahme des Vorstandes des PRISMA‘s – Zentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und -politik der TU Dresden unter: https://tu-dresden.de/prisma/ressourcen/dateien/PRISMA-Stellungnahme-zur-saechs-Nachhaltigkeitsstrategie.pdf?lang=de]]
geändert von PRISMA - Zentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und -politik am 24. April 2018
Auch Jungen und junge Männer brauchen Förderung in bestimmten Bereichen - es gibt Verbände, die dazu gern befragt werden können. Und wenn wir schon bei der Förderung von Frauen sind, dann bitte auch die Förderung von "Migrantinnen" - lieber Freistaat: bitte achte auf eine geschlechtergerechte Schreibweise.
Meiner Meinung nach wird der vielschichtige Begriff der "Kultur", auch im oben stehenden Text, oft zu vermischt gebraucht. Wofür steht "Kultur" eigentlich - für Alltagskultur (wir geben uns die Hände zu Begrüßung, wir essen mit Messer und Gabel...) oder für die Beschreibung eines oft zur Begründung völkischen Gedankenguts abgrenzenden Beschreibung zu anderen "Kulturen" und Religionen oder geht es um die Bezeichnung geistigen und künstlerischen Schaffens? Deshalb kann ich mit der Formulierung unter Schwerpunkt a) gar nichts anfangen. "Kultur als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenhalts" - was bitte soll das sein? Nicht-Kultur gibt es nicht. Möchte man eine "sächsische Kultur" etablieren? Wer definiert die "Kultur", die dem gesellschaftlichen Zusammenhalt die Basis bieten soll?
Die Ziele klingen gut. Über eine Umsetzung würde ich mich freuen.
Sehr geehrte Damen und Herren, die sächsiche Landesregierung sieht den Handlungsbedarf im ländlichen Raum: Das ist richtig und unterstützenswert. Allerdings greifen die Vorschläge doch etwas kurz: Langfristig müssen zusätzliche Elemente hinzukommen. Für die Bundesebene liegt ein Vorschlag vor, der für die Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin, zusammen mit den Verkehrsakteuren und den Akteuren der politischen Ebene entwickelt wurde: Primär für den Mobilitätsbereich, aber nicht nur für den. Dieser Vorschlag ist weitreichender, integrativer und spricht auch Elemente der sog. Politikverdrossenheit an.Ich würde vorschlagen, das für Sachsen auch aufzugreifen.
Wieder sind das schöne Ziele. Doch wie sehen die Wirklichkeit und auch die Sprache führender sächsischer Politiker demokratischer Parteien aus? Statt sich an die Mehrheit der demokratisch und gutwillig Gesinnten Zu richten, werden Ränder hoffiert, die lauthals brüllen und damit erheblich viel mehr Aufmerksamkeit bekommen (warum eigentlich?) als die (Leistungs)träger unserer Gesellschaft. Mehr Mut bitte, mehr aufrechten Gang. Keine beschwichtigende Rede, sondern Klarheit und Ehrlichkeit.