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Im globalen Wettbewerb der Standorte um Ansiedlungen und Investitionen sind Innovationen ein zentraler Faktor für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung. Im Fokus steht deshalb, die Innovationskraft Sachsens mit seiner von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägten Wirtschaft zu stärken und das ihnen eigene Wachstum zu forcieren. Zu den Rahmenbedingungen gehören neben der Forschung und Entwicklung und der Kombination digitaler Technologien mit neuen Geschäftsmodellen auch eine vernetzte Infrastruktur und Logistik sowie der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen durch ressourcenschonende Produktion und starke regionale Wertschöpfungskreisläufe. Langfristig muss es darum gehen, nachhaltige Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik sowie gute Arbeitsplätze in Einklang mit Unternehmenswachstum und einem effizienten Einsatz heimischer Rohstoffe zu bringen.
Angesichts des demografischen Wandels ist eine nachhaltige Beschäftigungsförderung unverzichtbare Voraussetzung für die zukünftige Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte unterschiedlicher Herkunft und jeden Alters. Durch Unterstützung von Investitionen, Innovationen, internationaler Markterschließung und verlässlichen Rahmenbedingungen will die Staatsregierung die Wettbewerbsfähigkeit des sächsischen Mittelstands weiter stärken.
Schwerpunkte dieses Handlungsfeldes sind:
a) Intelligente Spezialisierung in der Innovationspolitik umsetzen
b) Wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte der Innovation in Einklang bringen
c) Branchen- und technologieübergreifende Vernetzung vorantreiben
d) Zukunftsfähige Rahmenbedingungen in der Rohstoffwirtschaft sichern und stärken
e) Mobilfunkversorgung und Breitbandausbau
f) Integration von Langzeitarbeitslosen fördern
g) Betriebliche Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen stärken
h) Beschäftigung Älterer fördern
Das Handlungsfeld 6 „Wirtschaft, Innovation, Fachkräfte“ soll insbesondere zur Umsetzung folgender globaler Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beitragen:
Leitfragen:
- Unsere Fachkräfte sollten schon früh auch auf Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert werden. Der Freistaat kann dabei eine Vorreiterposition einnehmen und seine Mitarbeiter zu Themen der Nachhaltigkeit, aber auch den Gefahren “falscher Nachhaltigkeit” schulen. Ferner können die nachhaltigkeitsspezifische Schulungen subventioniert werden und die Angestellten des Freistaates als Multiplikatoren und “Nachhaltigkeitspaten” für eine bessere Zukunft agieren. - Das Zusammenspiel zwischen dem Handlungsfeld Bildung und dem Handlungsfeld Gesundheit stärkt dieses Handlungsfeld weiter (gute Nachhaltigkeitsbildung, gesunde Bevölkerung). - Die Förderung von Forschung und Entwicklung zu Themen und Produkten mit langzeitiger Nachhaltigkeit (Konsistenz) fördert die Innovationskraft des Freistaats und kann helfen langfristige Kompetenzzentren in Sachsen aufzubauen und somit auch wirtschaftlich zukünftssicher zu sein. - Die Rohstoffwirtschaft sollte in der Nutzung von bereits vorhanden Rohstoffen statt in der Neugewinnung gefördert werden. Durch die Nutzung von Abfällen als Rohstoff können gewaltige, klima- und umweltschonende, Potentiale erschlossen werden. - Innovative Produkte, die ein vollständiges Konzept zum Recycling und zur Wiedernutzung der eingesetzen Materialien beinhalten sollten in der Förderung gegenüber Produkten die als "ökologische Einbahnstraßen" konzipiert sind, bevorzugt werden. Cradle to Cradle statt Cradle to Grave für innovative Produkte aus Sachsen.
Die Schwerpunkte des Handlungsfelds lässt nicht erkennen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie das Thema des Fachkräftemangels – gerade auch im Bereich der Sozialen Arbeit – adressiert. Allein die Integration von Langzeitarbeitslosen und die Förderung der Beschäftigung von Älteren erscheint hier nicht hinreichend. Vielmehr bedarf es auch Strategien einer nachhaltigeren Berufs- und Studienorientierung sowie der nachhaltigen Auseinandersetzung mit Schul- und Ausbildungsabbrüchen. Keine Erwähnung finden zudem ausländische Fachkräfte, die bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der „Produktivität“ in vielen Arbeitsbereichen leisten.
Wachstum? Wenn ja, welches? Das wirtschaftliche Profil des Freistaats sollte dahingehend analysiert werden, welche Branchen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten und demzufolge weitergehend gefördert werden sollen und welche Branchen diesem Interesse entgegen arbeiten und welche Maßnahmen ergriffen werden, um deren Beitrag für eine enkeltaugliche Zukunft zu leisten. Dazu würde sich eine Diskussion über den Wachstumsbegriff anschließen mit der Frage: Welches Wachstum begrüßen wir und mit welchen Zahlen wollen wir uns maßgeblich messen lassen – anhand des Bruttoinlandsprodukts oder der Lebenszufriedenheit? Wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte der Innovation in Einklang bringen Der Teufel steckt im Detail: die Herausforderung der Zukunft liegt darin, wirtschaftliche Aspekte mit sozialen und ökologischen Erfordernissen in Einklang zu bringen. Wie kann Versorgung und kreatives Wirtschaften sichergestellt werden, ohne die planetaren Grenzen zu sprengen und andere Menschen auszubeuten? Zukunftsfähige Rahmenbedingungen in der Rohstoffwirtschaft sichern und stärken Unter >zukunftsfähigen Rahmenbedingungen< seien hier unseres Erachtens nicht nur der Zugang zu Rohstoffen/-märkten zu verstehen, sondern vor allem, unter welchen Bedingungen diese abgebaut und später hier verarbeitet werden. Dazu sind ökologische und soziale Kriterien anzulegen, um eine neue Basis des Handels zu schaffen.
Ich möchte mich gern den anderen Kommentaren anschließen, auch für mich gehört ein Fokus auf Wirtschaftswachstum nicht in eine Nachhaltigkeitsstrategie.
Ich schließe mich einem vorherigen Beitrag an: Leider findet sich selbst hier der Wachstumsgedanke. Exponentielles quantitatives Wachstum kann nicht nachhaltig sein, eine Entkopplung von einem höheren Ressourcenverbrauch ist nicht absehbar und deswegen sollte eine Abkehr von der Wachstums"logik" ein Schwerpunkt dieses Handlungsfeldes sein! Dazu gehört auch die Förderung von verkürzten Arbeitszeiten.
Leider fehlt es an konkreten Zielen und Handlungsansätzen. Die Vorschläge entnehmen Sie bitte der Stellungnahme des DGB Bezirk Sachsen.
Nachhaltigkeit wird als Chance erkannt, aus der neue Produkte und Dienstleistungen sowie Geschäftsmodelle wie Sharing Economy entwickelt werden, die Stoffe im Kreislauf halten. Das Denken verlagert sich von Produkten hin zu Funktionen und von Materialien hin zu Kompetenzen. Aus- und Weiterbildungsangebote, erlauben es Menschen, die erforderlichen Qualifikationen fürs Arbeitsleben und für die Bewertung ihrer Handlungen im Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften im Alltag zu erwerben und kontinuierlich in jeder Lebenslage weiterzuentwickeln. [detaillierte Ausführungen in der Stellungnahme des Vorstandes des PRISMA‘s – Zentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und -politik der TU Dresden unter: https://tu-dresden.de/prisma/ressourcen/dateien/PRISMA-Stellungnahme-zur-saechs-Nachhaltigkeitsstrategie.pdf?lang=de]]
geändert von PRISMA - Zentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und -politik am 24. April 2018
Sachsen sollte vom Dogma des Wachstums abrücken. Es kann nicht nachhaltig sein immer mehr zu konsumieren und zu produzieren. Stattdessen gilt es Anreize für Teilzeitarbeit zu schaffen. Durch die freiwerdenden Kapazitäten kann man sich beispielsweise um die Reparatur von Gegenständen kümmern. Der geplanten Obsoleszenz ist entschieden entgegenzutreten, auch wenn dies das Wirtschaftswachstum verringert.
ohne das längst überfällige schnelle Internet auch auf dem "letzten" Dorf Sachsens müssen wir das Thema nicht weiter diskutieren.