Wissenszirkulation im Montanwesen zwischen Sachsen und der spanisch- und portugiesischsprachigen Welt an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
Referentin: Dr. Annett Wulkow Moreira da Silva
Spanien und Portugal suchten ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Rahmen ihrer Bestrebungen zur Modernisierung des Berg- und Hüttenwesens in ihren Kolonialreichen verstärkt den Austausch mit montanwissenschaftlichen Zentren in Mittel- und Nordeuropa. Besonderes Interesse bestand an neuen Entwicklungen in den Bereichen Ausbildung, Technik und Verwaltung. So orientierten sich die beiden Monarchien etwa bei der Ausgestaltung von Ausbildungsstätten in ihren Territorien an den Strukturen und Kursprogrammen der in Sachsen und der Habsburger Monarchie in den 1760er Jahren etablierten Bergakademien. Dazu gab es vielfältige Versuche, moderne und technisch komplexe Abbau- und Verhüttungsverfahren in den beiderseits des Atlantiks gelegenen Reichsgebieten zur Anwendung zu bringen sowie Behördenstrukturen zur besseren Kontrolle des Montansektors einzuführen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die einzelnen Handlungsfelder und geht auf das Wirken von Personen aus Spanien, Portugal und dem deutschen Sprachraum und ihre Aktivitäten des Wissensaustauschs und -tranfers ein.
Das Freiberger Kolloquium ist eine Vortragsreihe des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, des Sächsischen Staatsarchivs/Bergarchivs Freiberg, des Sächsischen Oberbergamtes, der TU Bergakademie Freiberg, des Helmholtz-Instituts für Ressourcenforschung, der terra mineralia und des Geokompetenzzentrums Freiberg e.V.
Manuel Lapp Telefon: +49 3731 294-1211 E-Mail: Manuel.Lapp@smekul.sachsen.de