Referent: Dr. Peter Hallas, Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
Fachvortrag Geokolloquium
Die Granite Thüringens als Geomaterial im Fokus der Standortauswahl und tiefen Geothermie
Referent: Dr. Peter Hallas, Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, Abteilung 8: Geologie, Bergbau, Ref. 81: Geologische Landesaufnahme, Geologisches Landesarchiv, peter.hallas@tlubn.thueringen.de
Inhalt:
Gesteinskomplexe granitoider Zusammensetzung erfahren in letzter Zeit eine Zunahme an wissenschaftlichem Interesse. Besonders wichtig ist dabei ihr Potenzial als Endlager für hochradioaktive Abfälle und ihre Rolle bei der Erkundung des tiefen geothermischen Potenzials. Geochemische Variationen und Korngrößenunterschiede eignen sich gut zur Klassifizierung von Graniten, beeinflussen aber auch deren rheologische und petrophysikalische Eigenschaften.
Sowohl die Mitteldeutsche Kristalline Zone (MDKZ) als auch die Saxo-Thüringische Zone (STZ) sind durch eine Vielzahl von syn- bis postvariszischen Granitintrusionen gekennzeichnet. Pb-Pb- und U-Pb-Zirkon-Kristallisationsalter für die Magmatite rangieren zwischen 340 Ma und 280 Ma (z.B. Brätz 2000; Zeh et al. 2005; Thieme et al. 2023).
Um die Intrusionsgeschichte und die Kinematik besser zu verstehen wurden alle relevanten Granitoide der MDKZ und der STZ beprobt, petrographisch / geochemisch analysiert, mikrostrukturell untersucht und die kristallographische Vorzugsorientierung mittels Elektronenrückstreubeugung (EBSD) gemessen.
Erste Ergebnisse zeigen, dass alle Granite schwache, aber deutliche Vorzugsorientierungen der gesteinsbildenden Minerale zeigen, die Orientierung verheilter Mikrobrüche in Quarz mit der Ausrichtung der positiven Rhomboeder, der geochemischen Signatur und der Altersstellung korrelieren.
Manuel Lapp