Dresden hat kulturell einiges zu bieten. Neben den Leuchttürmen wie Zwinger, Semperoper, Albertinum oder Festspielhaus Hellerau gibt es viele lokale Events und Besonderheiten. Egal ob Elbhangfest, Graffitis in der Neustadt oder die berühmte Dresdner Eierschecke – das alles zeigt die kulturelle Vielfalt Dresdens
Was zeichnet Dresden aus Ihrer Sicht als herausragende Kulturstadt aus? Was sollte im Hinblick auf die Bewerbung gestärkt werden?
Ich möchte ein Lanze für das Dresdner "Bildungsbürgertum" brechen, Es handelt sich hier um eine Species Mensch, die eine Kulturhauptstadt zum Tragen bringen wird.Dresden als Stadt der Wissenschaft und Kunst ist von diesen Menschen bevölkert und eine Stadt wird von ihren Einwohnern geprägt.Sie sind es,die die Semperoper und die anderen Theater mit großem Sachverstand besuchen, den "Dresdner Reden" lauschen, ihre Gäste in die Museen und Ausstellungen führen, und selbst keine neuen populärwissenschaftliche Vorträge und historische Führung verpassen wollen. Um das Maß zu füllen, wird dann noch per pedes in die herrliche nähere und weitere Umgebung ausgeschwärmt um den sanften Tourismus mit der Bewahrung der heimatlichen Natur zu leben.Sie pfeifen auf das UNESCO-Siegel weil sie mitten darin wohnen!
Dresden hat sehr viele Kunstwerke im öffentlichen Raum die nicht nur Zeitzeugnisse sind. Besonders in Gorbitz, hier gibt es alleine schon über 50 Werke, die erschlossen sind, lohnt sich ein Kunstführer oder Wandergang. Eine ganz besonder Stärke Dresdens!
Hab heute (als Tourist eure prima Aktion: "Übernachten in eigener Stadt" nutzend) den Gottesdienst, gehalten von Angelika Behnke, in der Frauenkirche besucht. Beim Zitat aus dem Tim Benzko Hit "Nur noch kurz die Welt retten", fühlte ich mich irgendwie ertappt. Aber genau das ist gut so. Genau so zeitgemäße Predigt, wie das Mahnmal vor der Kirche.
Das umstrittene Aleppomahnmal ist für mich eine absolute Stärke. Kunst darf auch wehtun! Wer wohlgefällige Kunst haben will kann ja in's Grüne Gewölbe
Dresden hat eine einzigartige Einbindung in die sie umgebende Landschaft – wir müssen damit sorgfältig umgehen. Es ist auch sehr selten, wenn ein Fluss mitten in einer Großstadt nicht bis an die Kante bebaut ist!!! Hieran macht sich auch die Lebensqualität im urbanen Raum fest. Und: weitere Einbußen an Grün in der Stadt sollten unter allen Umständen verhindert werden, die Schandtaten der letzten Jahre müssen ein Ende haben!
... als Zeugnis, dass Dresden unter Baukultur nicht nur Barock, Gründerzeit und Jugenstil zählt, sondern auch seine architektonischen Schätze aus allen Epochen zu schätzen weiß. 1928 wurde mit dem Bau des Volksbades Dresden-Nordwest in der Wurzener Straße in Dresden-Pieschen, später auch Sachsenbad genannt, begonnen. Am 2. November 1929 fand die Einweihung des Volksbades statt. Mit dem Bau wurde die neuesten Erfahrungen auf dem Gebiet des Bäderwesens berücksichtigt und einem dringenden Bedarf entsprochen, der sich aus der großen Bevölkerungsdichte des Stadtteils und den schlechten Wohnbedingungen entwickelt hatte. Das Sachsenbad besaß eine Dampfbadeabteilung, 33 Wannenbäder, 14 Kurbäder, 2 Sitzbäder, 16 Brausebäder sowie einen Gymnastiksaal. Die Kurbadeabteilung stand unter der Leitung eines Arztes. Das Bad wurde mit einem Schwimmbecken von 25m x 11m eine der größten Schwimmhallen Dresdens. Bei sportlichen Veranstaltungen bot es auch Zuschauern und Zuschauerinnen Platz. ... als Stadtteilzentrum, in dem sich Jung und Alt treffen und austauschen können. Wo es eine gesicherte medizinische Versorgung gibt, Angebote rund um Körperpflege, Fitness, Spa. Das alles zentral im Stadtteil gelegen und auch gut mit dem ÖPNV erreichbar. So findet nicht nur Identifikation der Pieschner mit ihrem Stadtteil sondern aller Dresdner mit ihrem Lebensraum statt. ... als Zentrum für Gesundheit, Prävention, Wassersport. Während in anderen Bädern Saunabereiche aufwendig nachgerüstet werden, stehen im Sachsenbad diverse Nebenflächen für Therapie und Wellness zur Verfügung. Neben Sauna, Kneipp-Anwendungsräumen, Wickel- und Packungsraum sowie Unterwasser-massage könnte die Einordnung eines Pflegebades älteren und behinderten Bürgerinnen und Bürgern medizinische und Reinigungsbäder ermöglichen. Unter therapeutischer Betreuung kann Kardio-Training stattfinden. Nicht zuletzt gibt es das Wasserbecken, das zum Schwimmenlernen, Freizeitschwimmen und Wassersport geeignet ist.
Die Stärken Dresdens, die es für eine Bewerbung als Kulturhauptstadt 2025 prädistinieren, sind das Kunst und Technologie schon jeher eine enge Symbiose eingegangen sind. Nicht erst seit dem vom DZWK e.V. ausgelobten #KuwiPrize16, der 2016 in den Technischen Sammlungen präsentiert wrude. Arts, science, and technology meet within the city limits constantly, and create a state of serendipity as the interview between Kai Simons and William Forsysthe in "Mental Leaps" (page 7 ff.) show. http://bizdesigndd.blogspot.de/2012/09/dresden-world-microcosmos-in-nutshell.html Dresden als Wiege des europäischen Mikroelektronik-Clusters "Silicon Saxony" (nicht erst seit der Wende wie ein Artikel in der Los Angeles Times von 1985 zeigt, http://articles.latimes.com/1985-02-03/business/fi-13432_1_dresden) ist nur eine Facette der Weltoffenheit, die sich auch durch die zahlreichen Gastauftritte des Semperooper Ballett in den vergangenen Jahren zeigt. Hier das Tourtagebuch seit 2014 https://www.semperoper.de/aktuelles/ballett/tour-tagebuch.html. Nicht immer sind die "Schätze" dieser Stadt für uns sichtbar, manchmal auch durch die Sprache nicht eingängig oder einfach nicht unser persönlicher Geschmack (mit Oper und Ballett konnte ich bis 2010 nichts anfangen, doch das änderte sich schnell).
Unter „Kultur“ werden im weitesten Sinne alle Lebensäußerungen des Menschen verstanden, dabei kann es kulturvoll oder kulturlos zugehen. Kultur schließt somit den sorgsamen Umgang mit den Naturgütern und ihre pflegliche Nutzung zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen ein. Folgerichtig verbinden kulturvolle Dresdnerinnen und Dresdner ihre Liebe zur Barockstadt Dresden mit den bedeutenden Leistungen in Wirtschaft, Wissenschaft, bildender Kunst und Musik sowie mit einer einzigartigen Naturausstattung, die unsere schöne Stadt am Elbestrom lebens- und liebenswert macht. Kostbare Landschaften bestimmen das Antlitz von Dresden und seiner Umgebung. Dazu gehören - die das Stadtbild prägenden Elbewiesen als etwas Besonderes und Einzigartiges: August der Starke drehte das Gesicht der Stadt der Elbe zu und bezog im Unterschied zu anderen Großstädten die Elbewiesen in das städtebauliche Ensemble zwischen Altstadt und Neu(königs)stadt ein; - die links- und rechtselbischen Talhänge mit naturnahen Laubwäldern, artenreichen Schluchtwäldern, Fließgewässern mit Mittelgebirgscharakter und historisch wertvollen Weinbergen; - die Dresdner Heide als bedeutendes Erholungsgebiet sowie der Dresdner Heller mit vielfältigen naturhistorischen und landeskundlichen Sachzeugen der Natur-, Landschafts- und Nutzungsgeschichte; - die geschichtsträchtigen (Wald-)Parkanlagen und der (noch) ausgeprägte Charakter einer „Grünen Stadt“ mit einer bemerkenswert vielfältigen Ausstattung der Fauna und Flora; - die stadtnahen Großlandschaften wie das Osterzgebirge, die Sächsische Schweiz, das Zittauer Gebirge, die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und die Lommatzscher Pflege. In welcher anderen deutschen Großstadt können die Bewohner und ihre Gäste innerhalb nur einer Wegestunde eine derartige Vielfalt von Natur- und Kulturlandschaften vom Tief-, Hügel- und Bergland bis ins Mittelgebirge erleben? Die „Kulturhauptstadt Europas 2025“ wird sich demzufolge auch daran messen lassen müssen, wie sie mit Natur und Landschaft umgeht. Dazu gehört u. a. - die Bewahrung der landschaftsprägenden Auenwiesen als historisches Schutzgut im unzerschnittenen und unzersiedelten Zustand (Schutz der Kulturlandschaft), - die Erhaltung und Mehrung der städtischen Bäume und Sträucher sowie Gehölzinseln im bebauten Siedlungsbereich (Umsetzung einer funktionstüchtigen Gehölzschutzsatzung), - die Sicherung faunistisch-floristisch bedeutsamer Bereiche als Schutzgebiet anstelle der Verhinderung notwendiger Schutzgebietsfestsetzungen durch Kommunalpolitiker (Biotop-und Artenschutz), - die kommunale Förderung vielfältiger Maßnahmen der Umweltbildung und -erziehung, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen als Bestandteil einer sinnerfüllten Freizeitgestaltung sowie - ein kultur- und stilvoller Umgang mit den Anliegen der naturverbundenen Bürgerinnen und Bürger, darunter die 46 berufenen Naturschutzhelfer/innen im Naturschutzdienst Dresden, durch städtische Behörden und Kommunalpolitiker (Öffentliche Anerkennung der demokratischen Mitwirkung von Bürgerschaften an der Mitgestaltung des städtischen Lebens durch einen gestaltenden und nicht verwaltend-ablehnenden Naturschutz) . Matthias Schrack Kreisnaturschutzbeauftragter der Landeshauptstadt Dresden
Die Stärken, welche Dresden einbringen könnte, sind überwiegend natürlicher Art. Das wäre zum einen die Lage am Fluß mit seinen Nebenflüssen im Elbtal, das alles umgeben von einer milden reizvollen Landschaft. Menschengemacht ist zum einen das doch relativ gut funktionierende ÖPNV-Netz und die Tatsache, das der autogerechte Umbau der Stadt, welcher in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dem Zeitgeist entsprach, glücklicherweise weitgehend an Knappheiten gescheitert ist. Durch die Zerstörungen im 2. Weltkrieg und die Wiederbebauung in der DDR verfügt Dresden über einen vergleichsweise bezahlbaren Wohnungsbestand und eine entsprechende soziale Durchmischung. Die Elbwiesen sind wietgehend naturnahe belassen worden.
Mag sein, dass das für die EU "nur" ein Kino-Open Air und keine Kultur ist, aber wenn wir mal ehrlich sind, macht das Dresden schon einzigartig. In welcher anderen Stadt wird denn die Stadtkulisse so irre in Szene gesetzt? Und namhafte internationale Künstler sind ja auch meist dabei. Ich jedenfalls freu mich schon wieder auf den Sommer. Und anderswo hab ich das bisher noch nie so erlebt.