Angeregt vom gestrigen "sundays for future" in letzter Sekunde noch ein Beitrag: Eine Kooperation mit den Schulen der Stadt könnte dazu führen, dass sich in einem ausgewählten Jahrgang (oder Jahrgängen) die Klassenfahrt einem der lokalen Nachhaltigkeitsprojekten widmet. Dabei könnte es neben der Erkundung auch um ganz konkrete, praktische Beteiligung gehen. Diese Maßnahme könnte die Jugendlichen für das Thema sensibilisieren, das "Wir - Gefühl" stärken und das Bewusstsein verleihen, etwas tun zu können. Gleichzeitig erhöht es die Verbundenheit mit der Stadt. Letztlich sind dies auch die künftigen Eigner der Privathaushalte, die für die Emissionen nicht irrelevant sind. Für (gerade die kinderreichen) Familien entfielen die Kosten für eine der zahlreichen, oft zu teuren und leider inhaltsarmen Eventangebote, während die Schulen an Renommee gewönnen. Win win ...

Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt ist langfristig zu erhöhen, in dem der Autoverkehr reduziert wird oder ganz aus der Innenstadt verschwindet (ausgenommen Behindertenparkplätze, Pflegedienst/Handwerker und ein temporär beschränkter Lieferverkehr). Es macht keinen Spaß zwischen parkenden und (zu schnell) fahrenden Autos als Fußgänger seine Besorgungen zu machen oder sein Eis zu essen. Schattige Plätze, Wasserspiele und Trinkbrunnen usw. erhöhen die Aufenthaltsqualität und verbessern gleichzeitig das Mikroklima in der Innenstadt für Fußgänger und Anwohner. Falls die Temperaturen in den Sommermonaten weiter steigen, könnten auch Sprühnebel-Stelen eine willkommene Abkühlung bieten. Tolle Ideen liefert hier Wien: https://smartcity.wien.gv.at/cooling-points/. Der Radverkehr ist zu fördern, allerdings nicht so, dass Einbahnstraßen und Fußwege zu Rennstrecken für E-Bikes werden. Abfallvermeidung ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Dabei würde es schon helfen, wenn alle, die ihren Müll und ihre Kippen achtlos auf Gehwege und Straßen werfen, die zwei Meter zum nächsten Mülleimer laufen. Und wie überall im Leben gilt auch hier: Erwachsene haben eine Vorbildwirkung! Die Beteiligung beim städtischen Frühjahrsputz kann dafür ein guter Anlass sein und sollte für möglichst viele Großenhainer zu einem festen Pflicht-Termin im Kalender werden. Unsere Stadt und unsere Umwelt danken es, wenn man bedenkt, dass eine Kippe mit all ihren giftigen Inhaltsstoffen 15 Jahre! braucht, bis sie wieder zersetzt und abgebaut ist. U. a. in Schulen und Sportstätten könnten Refill-Angebote etabliert werden, so dass man seine mitgebrachte Trinkflasche kostenfrei mit Leitungswasser nachfüllen kann und so Müll vermieden wird. Auch in anderen öffentlichen Räumen oder bei öffentlichen Veranstaltungen wäre dies überlegenswert. Wünschenswert wären auch regelmäßige Info-Angebote für Interessierte jeden Alters wie das "Grüne Klassenzimmer", das Modell "Klima-Coaches" in Leipzig oder Klima-Spaziergänge wie in Münster. Klimaveränderungen und auch was jeder Einzelnen im Kleinen tun kann, würden damit direkt erlebbar, ohne erhobenen Zeigefinger. Öffentliche Parkplätze (auch von Supermärkten) sollten mit PV-Anlagen ausgestattet werden. So steht das Auto einerseits im Schatten und es müssen keine Agrarflächen oder Wiesen für PV-Anlagen genutzt werden. Sogenannte "Schottergärten" sollten nicht erlaubt sein - die Honigbiene saugt nicht gern am Kieselstein....

Die Naundorfer Straße heizt sich im Sommer extrem auf. Kein einziger Baum steht hier, dafür ist die gesamte Straße mit Granit zugeschüttet. Hier sollten einige Parkplätze entfernt und dafür Bäume gepflanzt werden. Dies würde sich positiv auf die Temperatur direkt vor Ort und ein besseres Klima auch in den angrenzenden Straßen sorgen.

Frauenmarkt unten: Sonnensegel spannen und Sträucher pflanzen Frauenmarkt oben zur Fußgängerzone umgestalten: mittig schattenspendende und schnellwachsende Bäume pflanzen, Sitzgelegenheiten schaffen, Wasserspiele für Kinder zur Luftbefeuchtung nutzen, Blumenbeete anlegen... Hauptmarkt: eine befestigte Bühne mit Traversen und Allwetterdach (Stadtpavillon) zur ganzjährigen Nutzung bauen, 3 Fichten in die Mitte pflanzen, Sonnensegel im Sommer befestigen... Mit entsprechender kulinarischer Versorgung werden so Besucher nicht nur zum Einkauf in die Stadt gelockt. Parkplätze mit Solarplatten könnten Schatten spenden und Energie liefern. Baumpflanzungen und Pflege (vor allem gießen) könnten von Freiwilligen unter Anleitung vorgenommen werden. Beim Radwegbau von Großenhain nach Skassa bietet sich die Möglichkeit, im Bereich bestehender Anpflanzungen den Boden aufzuwerten, um bessere Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Das Thema „Gärtnern/Eigenversorgung“ stärker in den Vordergrund rücken. Beginnend im Kindergarten und der Schule bis hin zu wilde Obstbäume ernten (Rechte/Pflichten), richtig Einkochen, Kurse zum Thema Bäume verschneiden… Ziel Bürger befähigen richtig zu gärtnern und stärker im Einklang mit der Natur zu leben.

Klima-Schutz, heißt für mich auch das soziale Klima. Es benötigt Räume, in denen sich Gruppen zu Themen auch außerhalb von Gaststätten kostenfrei begegnen können, ob als Initiative oder Verein. Die Stadt könnte diese Räume als Art Vereinsförderung zur Verfügung stellen, um Initiativen zu gründen (z.B. Reparaturwerkstätten) oder Vereinen für Veranstaltungen oder Gesprächsforen zu Zukunftsthemen. Aus meiner Sicht gibt es mit der Begegnungsstätte und Alberttreff - städtische Räume, welche möglich wären, allerdings wird überall nach Miete gefragt. Gaststätten fragen sofort nach Verköstigung. Als indirekte Vereins- und Initiativförderung könnte die Stadt Mieten für Treffen übernehmen.

In der Stadt sollten mehrere Möglichkeiten von beschatteten Sitzflächen geschaffen werden und Trink- bzw. Erfrischungsstellen, um vor allem älteren Menschen und gefährdete Personen vor Hitzeüberlastung zu schützen. In das Klimaschutzkonzept muss Hitzebelastung, Abkühlungsgebiete (Waldflächen, Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung) mit bedacht werden. Dach- und Fassadenbegrünung sollte gefördert werden. Baumpflanzungen auf städtischen Parkplätzen, z.B. am Friedhof.

Um ehrenamtliches Engagement für Klima- und Ressourcenschutz in Größenhain anzuregen und zu unterstützen, sollte eine Mitmachbörse eingerichtet werden. Hier sollten auch Termine von Aktionen und Mitmachmöglichkeiten bekannt gemacht und beworben werden.

Zur Vermeidung von Ressourcenverschwendung sollte deine Initiative für ein Reparaturcafé in Großenhain initiiert und unterstützt werden.

Die Stadtverwaltung sollte bei ihrer Beschaffung künftig stärker auf recycelte Verbrauchsmittel achten, z.B. Papier und Hygieneartikel. Das betrifft auch die Beschaffung für die Schulen.