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Lust auf Lebenslanges Lernen?

Barrieren

(Copyright: ArtmannWitte - stock.adobe.com)

Der rasante Wandel unserer Welt erfordert von uns Menschen die Bereitschaft immer wieder (dazu) zu lernen. Das kann dazu führen, dass wir uns sehr unter Druck gesetzt fühlen und die Motivation schwindet.

Welche Umstände halten Sie eventuell davon ab, zeitlebens zu lernen?

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Eintrittsgebühren, Texte, Werbung

Ich besuche gern auch bei Urlauben Orte des Lernens. Drei Punkte, wie der Zugang dort oft besser gewährleistet wird: 1. Kinder haben in der Regel kostenfrei Zutritt oder zahlen nur eine symbolische Schutzgebühr (so sind sie unabhängig von der Geldverwaltung ihrer Eltern). 2. Zu viel Text verhindert für viele Menschen den Zugang zum Angebot. Es gibt viele Menschen, die entweder nicht (in den angebotenen Sprachen) lesen können oder die nicht in der Lage sind, längere Texte zu verarbeiten. Man sollte (noch mehr) Alternativen über Bild/Hören/ Fühlen z.B. mit Psychologen/Theaterpädagogen usw. entwickeln. Für Kinder speziell muss der spielerische Zugang ermöglicht werden. Neugierde zu wecken ist viel wichtiger, als bestimmte Inhalte zu „vermitteln“. Wer mit mehr Fragen/Wissenwollen aus einem Angebot rausgeht, als er reingegangen ist, wird vielleicht weiter suchen/lernen wollen. 3. Letzter Punkt: bessere Werbung. Flyer sind super, Newsletter auch. Aber eine gemeinsame Plattform, auf der (mit geringen Hürden) jeder sein Angebot platzieren kann, würde helfen, schnell zu wissen, was gerade läuft. Gern auch auf großen Anzeigetafeln in der Stadt.

Barrieren im Kopf

Das größte Hindernis ist immer noch das im Kopf. Wer sich vor anderen Meinung und Sichtweisen verschließt, wird niemals in der Lage sein, die Welt von all seinen Seiten kennenzulernen. Und da sich so viele Menschen nur in ihrer eigenen Welt bewegen, sehen sie die Probleme anderer nicht. Tiefkühltruhen im Supermarkt, die Menschen im Rollstuhl nicht erreichen können. Blinde, die den Weg zum Bus nicht finden, weil andere auf den Leitstreifen stehen. Kinder, die am alltäglichen Leben keine Entscheidungsgewalt haben, weil sie scheinbar weniger Rechte und Macht haben. Reiche (Alt)-Bürger, denen nicht bewusst ist, wie wenig junge Menschen verdienen und sich daher einen "normalen" Lebensstandard nicht mehr leisten können. Die Liste kann noch unendlich weit geführt werden.

Umstände, die mich abhalten, Neues zu lernen…

- oft ist die größte Herausforderung die Kinderbetreuung. Hat man kein Umfeld ( Oma, Nachbarn, … ) kann man viele Angebote nicht wahrnehmen. Gut wären Angebote mit gleichzeitiger Kinderbetreuung oder gemeinsame Kurse von Eltern und Kindern - Zeit… für Eltern mit Kindern am Gymnasium bleibt oft wenig Zeit für Freizeit, da das Pensum an Lernen und Hausaufgaben viel Zeit beansprucht, Wochenenden meist ebenfalls voll mit Schulstoff

Nichtwissen

...wenn ich nicht aufmerksam bin auf das was Lernen in meinem Leben verändern kann.

Integration von Flüchtlingen

Ich wünsche mir, dass die Stadt einen einheitlichen Handlungsleitfaden und ein wertschätzendes Fordern von Zuwanderern durchsetzt, egal, ob sie ihre Sozialleistungen über das Sozialamt oder über das Jobcenter erhalten. Wenn es mit der Integration in den 1. Arbeitsmarkt nicht klappt, wäre es für den sozialen Frieden der Stadt zuträglich, dass diese Menschen sich ehrenamtlich für das Wohl der Stadt engagieren. Das gilt im Übrigen auch für die verstetigten Bürgergeldempfänger im Jobcenter. Man kann nicht immer nur nehmen und konsumieren.

Fehlende finanzielle Rücklagen

Leider ist es so, dass, wenn man sich auch später noch für eine Ausbildung/Studium etc. neben Familie und Vollzeitjob entscheidet und man durch Inflation und co eh kaum Puffer hat, man von so einem Vorhaben eher abgeschreckt wird. Bildungsgutscheine gibts nur für Arbeitslose, etc. Die Möglichkeit auf einen neuen Job in dem man auch glücklich wird, wird verwehrt durch Bürokratie. Man ist allein auf sich gestellt und kann in den meisten Fällen den Wunsch nicht nachkommen. Hier profitieren nur Menschen, die sehr gut verdienen oder einen reichen Partner haben.

Verstetigung von Angeboten

Es gibt viele Initiativen und Projekte, die Angebote zum lebenslangen Lernen, ob nun gemeinsam, altersgemischt und/oder zielgruppenspezifisch, geeignet sind. Häufig ist deren Finanzierung jedoch begrenzt/nicht gesichert. Das hat zu Folge, dass Angebote noch bevor sie eine breite Wirkung entfalten wieder verschwinden oder es eines enormen Kraft- und Zeitaufwandes bedarf, um eine Weiterfinanzierung zu ermöglichen. Wünschenswert wäre insbesondere bei Förderprojekten, deren Qualität per Evaluation nachgewiesen wurde, eine Verstetigung durch Regelfinanzierung zu erreichen. Vielleicht ist es dafür auch zielführender, dass Projekte sich inhaltlich flexibler an die Bedarfe anpassen können, ohne die Finanzierung zu verlieren, statt wieder und wieder neue, noch spezifischere Förderprogramme aufzulegen.

Räume

Die Stadt könnte Räume zur Verfügung stellen, die man kostenfrei mieten kann. Es gibt in Dresden viele Menschen, die sich für die Stadt und ihre Bürger engagieren. Diese Menschen suchen oft Räume, z. B. für Workshops, Vereinstreffen, offenen Austausch etc.

Kontaktperson

Ulrike Cadot-Knorr
Fachreferentin Lebenslanges Lernen
Landeshauptstadt Dresden

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